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DIE KUNST DES EMAILLIERENS

Jahrtausende alt und anspruchsvoll

Die Kunst des Emaillierens ist seit über 3500 Jahren bekannt. Auch der sächsische Kurfürst August der Starke begeisterte sich dafür. Sein Hofjuwelier Johann Melchior Dinglicher schuf kostbare Stücke aus Emaille, die heute im Grünen Gewölbe des Dresdner Schlosses gezeigt werden.


Bei Taschenuhren kam das Emaillieren für die Gestaltung von Zifferblättern sehr häufig zum Einsatz. Heute gibt es nur noch wenige Experten für dieses hochkomplizierte Verfahren. Deshalb findet man emaillierte Zifferblätter bei Armbanduhren sehr selten.

Die Kunst des Emaillierens

Die Herstellung eines emaillierten Zifferblatts dauert mehrere Tage, an denen die verschiedenen Arbeitsgänge mehrfach wiederholt werden müssen. Die größte Herausforderung ist dabei die absolute Sauberkeit, denn kleinste Einschlüsse von Schmutz und Staub würden später die glatte Struktur stören. „Emaille ist launisch und lässt sich nicht hetzen“, so die Lange’schen Emaillierexperten.

Vorbereitung der Emaille

Zunächst wird das Ausgangsmaterial, ein spezielles Glas, mithilfe eines Mörsers durch Reiben und Zerstoßen in kleinste Partikel zerlegt, um es später sieben oder nass aufpinseln zu können.

Bearbeitung der Rückseite

Auf der Zifferblattrückseite wird Konteremaille aufgetragen. Das ist notwendig, um zu verhindern, dass die Emaille sich aufgrund einer zu hohen Spannung auf der Zifferblattseite verzieht.

Auffüllen von Zwischenräumen

Kleine Freiräume zwischen Buchstaben und Zahlen werden mithilfe eines feinen Pinsels mit Emaille aufgefüllt.

Sieben

Mit einem Sieb wird der feine Emaillestaub gleichmäßig auf das Zifferblatt gepudert. Anschließend erfolgt ein kurzer Brennvorgang bei mehreren hundert Grad in einem Spezialofen. Diese Arbeitsschritte werden mehrfach wiederholt.

Emaillestaub

Während des Siebens wird der feine Emaillestaub mit einer Aluminiumfolie aufgefangen.

Brennen und Abkühlen

Auf einer feuerfesten Unterlage kühlt das Zifferblatt nach jedem Brennvorgang langsam ab. Erst wenn das Zifferblatt vollständig getrocknet und gereinigt wurde, kann der nächste Siebdurchgang erfolgen. Dieser Prozess dauert mehrere Tage.

Metamorphose

Je mehr Emailleschichten aufgetragen werden, umso dunkler wird die Oberfläche. Aus den blau schimmernden Emaillepartikeln entsteht so am Ende ein schwarzes Zifferblatt.

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