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DER MECHANISMUS DER SPRINGENDEN SEKUNDE

60 präzise Schritte

Der Mechanismus der springenden Sekunde sorgt für gute Ablesbarkeit. Er bewegt den großen Sekundenzeiger um exakt 60 Schritte pro Minute weiter und hat bei A. Lange & Söhne eine lange Tradition. Das erste Konzept einer Taschenuhr mit seconde morte (franz. für springende Sekunde) geht auf Ferdinand Adolph Lange zurück und stammt aus der Zeit um 1867. In seiner Konstruktion war das Sekundenwerk zwischen den Platinen positioniert. Erst zehn Jahre später wurde das Sekundenräderwerk über der Dreiviertelplatine angeordnet und in dieser Form von Langes Söhnen Richard und Emil zum Patent angemeldet. Der Vorteil dieser Anordnung lag darin, dass der Uhrmacher das Sekundenwerk herausnehmen konnte, ohne das Uhrwerk zerlegen zu müssen.

Die Steuerung des Sekundensprungs

Die Steuerung des Sekundensprungs, also die Umsetzung der sechs Halbschwingungen der Unruh in einen Zeigerschritt pro Sekunde, erfolgt wie beim historischen Vorbild über Peitsche und Stern. Der auf der Ankerradwelle unter einem transparenten Lagerstein gelagerte fünfzackige Stern dreht sich zusammen mit dem Ankerrad alle fünf Sekunden einmal um die eigene Achse. Nach jeder vollen Sekunde gibt eine der Zacken des Sterns den unter Spannung stehenden Hebelarm – in der Uhrmachersprache „Peitsche“ genannt – frei. Dieser dreht sich schnell um 360 Grad, bevor er von der nächsten Zacke des Sterns aufgehalten wird. Diese Umdrehung wird über das Sekundenräderwerk auf den zentralen Sekundenzeiger übertragen und lässt diesen bis zum nächsten Index vorrücken.

Der Start-Stopp-Mechanismus für die springende Sekunde

Bereits bei der ersten Lange-Taschenuhr mit springender Sekunde ließ sich der große Zentralsekundenzeiger mittels eines Drückers starten und stoppen. Die Steuerung dieses Vorgangs erfolgte über eine Kolonnenradschaltung. Das sichtbar auf der Dreiviertelplatine angeordnete Sekundenwerk mit springendem Zeiger im Kaliber L1924 der 1815 „Homage to Walter Lange“ arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie das Patent Nr. 182 von 1877. Betätigt man den Drücker bei laufender Zentralsekunde, blockiert der vom Kolonnenrad freigegebene V-förmige Hebel die Peitsche und mit ihr das gesamte Sekundenwerk, während die Räder des Uhrwerks weiterlaufen.


Die Verbindung des Uhrwerks mit dem Sekundenwerk wird durch einen Sperrklinkenmechanismus auf der Welle des zugehörigen Kleinbodentriebs hergestellt. Das Sperrrad ist mit dem Trieb fest verbunden und überträgt mithilfe von zwei Sperrklinken und mittels deren Federn das Antriebsmoment auf das springende Kleinbodenrad. Die Paletten der Sperrklinken greifen in das Sperrrad und ermöglichen so den Kraftfluss vom Federhaus zum Sekundenwerk. Wird dieses angehalten, bleiben die Räder des Sekundenwerks stehen, während die Paletten der Sperrklinken abwechselnd von den Zähnen des sich langsam weiterdrehenden Sperrrads abfallen. Die genial einfache Konstruktion erlaubt es, Uhrwerk und springende Sekunde mit einem Federhaus anzutreiben.

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