Mit der ZEITWERK MINUTENREPETITION präsentiert A. Lange & Söhne erstmals ein Modell mit einem Schlagwerk, das die Stunden, Zehnminutenintervalle und Minuten erklingen lässt. Dabei entspricht die akustische Wiedergabe exakt der digitalen Anzeige. Ein tiefer Ton für jede vollendete Stunde, ein Doppelton für die vollendeten zehn Minuten und ein hoher Ton für jede vollendete Minute. Sobald das Schlagwerk über den Repetitionsdrücker bei 10 Uhr ausgelöst wird, schlägt der linke Hammer die Stunden und der rechte die Einerminuten; für den Doppelton der Zehnerminuten schlagen beide Hämmer leicht zeitversetzt.
Ein innovatives Konzept
Mit der Entwicklung dieser Minutenrepetition betraten die Konstrukteure von Lange uhrmacherisches Neuland, denn alle bisher bekannten Minutenrepetitionen waren in Zeigeruhren integriert. Bei der ZEITWERK war es dagegen notwendig, die Minutenrepetition an eine digital anzeigende Uhr zu koppeln. Die Konstrukteure meisterten nicht nur diese Herausforderung, sondern fanden sogar eine Lösung, die sich das Prinzip des Sprungziffermechanismus zunutze macht.
Die zu schlagende Zeit wird über drei mit der Anzeigenmechanik verbundene Staffeln abgetastet. Das Abtasten der Stunden erfolgt an der Außenseite des Stundenrings, in den die zwölfstufige Stundenstaffel integriert ist. Die Zehnerminutenstaffel und die Minutenstaffel stehen ebenfalls in Verbindung mit der jeweiligen Minutenscheibe. Sie sind auf zwei separaten Achsen angeordnet und verfügen über zehn bzw. sechs Stufen. Die Anordnung und Form der drei Staffeln mit relativ großen Abtastflächen ermöglicht ein zuverlässiges und fehlerfreies Abtasten der Zeit.
Der Schlagwerksmechanismus der ZEITWERK MINUTENREPETITION
1 Tonfedern
2 Federhaus
3 Hämmer
4 Stundenring
5 Zehnminutenstaffel
6 Minutenstaffel
Die dezimale Minutenrepetition
Die Kraft für den Schlag
Bei gewöhnlichen Minutenrepetitionen wird die Energie für das Schlagwerk durch ein zusätzliches Federhaus zur Verfügung gestellt. Vor jedem Schlagen muss es über einen Schieber am Gehäuse aufgezogen werden. Die ZEITWERK MINUTENREPETITION bezieht diese Energie direkt vom Federhaus. Beim Auslösen des Schlagwerks wird das Sperrrad vom Räderwerk des Aufzugs entkoppelt. Das Sperrrad kann sich so frei drehen und das Schlagwerk antreiben. Dadurch wird auch vermieden, dass sich das Räderwerk des Aufzugs samt Krone während des Repetiervorgangs mitdreht und Energie verlorengeht. Der Mechanismus zum Entkoppeln des Aufzugsräderwerks ist einer von insgesamt fünf patentierten Konstruktionen in diesem Uhrwerk.
Ausgeklügelte Sicherheitsmechanismen
Um die reibungslose Interaktion der komplexen Mechanik zu gewährleisten, kommen im Uhrwerk aufwendige Sicherheitsmechanismen zum Einsatz: Während das Schlagwerk abläuft, ist das Weiterschalten der Ziffernscheiben verzögert. Zugleich ist es nicht möglich, die Krone zu ziehen, um die Uhr zu stellen. So ist gewährleistet, dass der sensible Abtastvorgang des Schlagwerks nicht beeinträchtigt wird und die Tonfolge exakt der angezeigten Zeit entspricht. Bei der maximalen Zahl von 31 Schlägen um 12.59 Uhr (zwölf tiefe Schläge für die Stunden, fünf Doppelschläge für die Zehnminutenintervalle und neun hohe Schläge für die Einerminuten) vergehen etwa 20 Sekunden, bis der Repetiervorgang abgeschlossen ist.
Der Mechanismus zum Verzögern des Schaltvorgangs der Ziffernanzeige
Da die Energie für das Schlagwerk von der Aufzugsfeder bereitgestellt wird, wirken sich Anzahl und Dauer der Repetiervorgänge auf die verbleibende Gangreserve aus. Damit der Repetiervorgang vollständig ablaufen kann, ohne dass die Uhr dabei versehentlich stehen bleibt, lässt sich das Schlagwerk ab einer Gangreserve von weniger als zwölf Stunden – auf der Gangreserveanzeige durch einen roten Punkt markiert – nicht mehr auslösen.
Das Streben nach dem perfekten Klang
Um höchste Klangqualität zu erzielen, haben die Konstrukteure Uhrwerk und Gehäuse konsequent optimiert. Das Schlagwerk der ZEITWERK MINUTENREPETITION wird mittels eines Drückers anstelle des gebräuchlichen Schiebers ausgelöst. Diese Konstruktion erlaubt es, die Uhr bis zu einem Druck von drei Bar vor Wasser zu schützen.
Das Stimmen der Tonfedern erfordert ein geschultes Gehör und erfolgt ausschließlich von Hand. In der Uhr müssen die Federn klar und lang anhaltend klingen – und perfekt miteinander harmonieren. Bis es soweit ist, werden sie mehrmals ausgebaut, bearbeitet, wieder eingebaut und getestet. Das Streben nach dem vollendeten Klang nimmt einen Großteil der Montagezeit in Anspruch.